23. Mai 2019, 14.00-14.45, Aula RAA-G-01, Rämistrasse 59
Grussworte
Gabriele Siegert, Vize-Rektorin der Universität Zürich
Klaus Jonas, Dekan der Philosophischen Fakultät
Gottfried Kellers Moderne
Frauke Berndt & Philipp Theisohn
Musik
Through States Of Matter
Dalia Donadio (Stimme, Electronics)
Vincent Glanzmann (Schlagzeug, Perkussion)
Tobias Meier (Electronics, Saxophon, Stimme)
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Walter Morgenthaler, Basel
Gottfried Kellers Heidelberger Trilogie.
Texttransformation und Kontextwandel
Raum: Schönberggasse 2 (Deutsches Seminar), SOG-B-07.
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Jochen Hörisch, Mannheim
Wissen und Weisheit – Der allegorische Brückentraum des grünen Heinrichs
Raum: Rämistrasse 59, RAA-G-01
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Franziska Bergmann, Trier
Exotik und Enttäuschung.
Gottfried Kellers Novelle Pankraz, der Schmoller
Raum: Schönberggasse 9, SOD-0-002
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Stephan Kammer, München
Kellers Feste
Raum: Rämistrasse 71, KOL-E-13
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Dorothea von Mücke, New York
Luftschlösser und Tapeten
Raum: Schönberggasse 9, SOD-1-105
Donnerstag, 23.5., 19.00
Elisabeth Strowick, New York
Kellers Szenographien des Wirklichen
Raum: Rämistrasse 69, SOC-1-106
Freitag, 24.5., 9.00
Willi Goetschel, Toronto
Kellers Dissonanzen
Raum: Rämistrasse 69, SOC-1-106
Freitag, 24.5., 19.30
Peter von Matt, Zürich
Kellers Schufte
Ort: Aula Rämibühl, Rämistrasse 56
Samstag, 25.5., 9.00
Winfried Menninghaus, Frankfurt a.M.
„Zu den schönsten vor allen in der Schweiz“
Raum: Rämistrasse 69, SOC-1-106
Samstag, 25.5., 15.00
Ernst Osterkamp, Berlin
Gottfried Kellers Berlin
Raum: Rämistrasse 69, SOC-1-106
Der transformative Charakter von Kellers Texten tritt erst mit Blick auf die Techniken und Verfahrensweisen in Erscheinung, mit denen sie selbst ‚prozessiert‘ werden. In den vergangenen Jahren sind im Rahmen der HKKA die Textgenesen sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form zugänglich gemacht worden. So lassen sich nicht nur im Fall des Grünen Heinrich, der 1854/55 und 1879 in zwei Fassungen erschienen ist, sondern auch in vielen anderen Texten im Prozess des ‚Weiter-, Wider- und Umschreibens‘ (Renate Lachmann) sowohl auf makro- wie auch auf mikrostruktureller Ebene enorme Bedeutungsverschiebungen konstatieren, die tiefe Einsichten in Kellers kreative Ökonomie ermöglichen. Diese sollen in der ersten Sektion für die den Kongress umtreibende Fragestellung fruchtbar gemacht werden.
Raum: Schönberggasse 2 (Deutsches Seminar), SOG-B-07
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Keynote: Walter Morgenthaler, Basel
Gottfried Kellers Heidelberger Trilogie.
Texttransformation und Kontextwandel
Donnerstag, 23. Mai, 16.00 – 17.45
Moderation: Andrea Krauss
Peter Sprengel, Berlin
Tod durch Schießbaumwolle. Parodie der Moderne in Kellers Der Apotheker von Chamouny
Thorben Päthe, Zurich
Politisch-poetologische Ordnungsfigurationen in Kellers Novellenzyklen
Freitag, 24. Mai, 10.15 – 13.00
Moderation: Thorben Päthe
Dirk Rose, Innsbruck
Kellers Kantaten. ‚Welt‘ zwischen Topik und Typologie in den Festkantaten von 1883
Simon Schoch, New York
„… eine denkwürdige Liebesgeschichte“. Zur Figur der doppelten Stiftung in Kellers Der Schmied seines Glückes
Peter Villwock, Zürich
Gottfried Heinrich Ölfinger-Wurmlinger. „Eigentlich verteufelt krumm – oder soll das ein Witz sein?“
Freitag, 24. Mai, 14.30 – 16.00
Moderation: Frauke Berndt
Martina Wagner-Egelhaaf, Münster
Signaturen des Entscheidens. Keller und Der grüne Heinrich
Andrea Krauss, New York
„Beim Lesen einer Anzahl Legenden“: Kellers aufmerksame Hermeneutik
Kellers Texte akkumulieren und generieren – in Abhängigkeit von ihrer literarischen Figuration – Wissen. Bisweilen greifen sie bestimmte Theoreme direkt auf (das gilt etwa für Darwins Evolutionstheorie oder Feuerbachs Philosophie) oder öffnen sich – wie etwa Regine – den modernen Naturwissenschaften. Zugleich verhandeln sie aber immer auch das Geltungsspektrum ‚okkulten Wissens‘, partizipieren am spiritistischen Diskurs und erkunden auch solche Wissensbereiche, die mit und in der modernen Literatur überhaupt erst entstehen. Explizit gilt dies sowohl für die epistemologischen Komplexe der Anthropologie wie der Psychologie (beispielhaft natürlich in Kellers Traumbuch), mit deren Paradigmen sich nicht zuletzt die moderne Geschlechterordnung nebst der ihr zugrunde liegenden Ökonomie des Begehrens erschliessen lassen. Die zweite Sektion stellt sich dementsprechend der Herausforderung, Kellers rezeptive wie produktive Partizipation an der epistemologischen Restrukturierung der modernen Welt in den Blick zu bekommen.
Raum: Rämistrasse 59, RAA-G-01
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Keynote: Jochen Hörisch, Mannheim
Wissen und Weisheit – Der allegorische Brückentraum des grünen Heinrichs
Donnerstag, 23. Mai, 16.00 – 18.30
Moderation: Daniel Müller Nielaba
Erica Weitzman, Evanston
La Bête Humaine: Reflex and Representation in Das Sinngedicht
Gunhild Berg, Halle-Wittenberg
„…er glaube, er sei seiner Anlage nach ein Essayist“. Zur Kritik und Modernität des ‚Essay‘ in Kellers Die mißbrauchten Liebesbriefe
Monika Szczepaniak, Bydgoszcz
„Liebhaberbühnen zu Seldwyla“. Der verliebte Mann in Gottfried Kellers Erzählungen
Freitag, 24. Mai, 10.15 – 13.00
Moderation: Benno Wirz
Yahya Elsaghe, Bern
Keller und die Matriarchatstheorie seiner Zeit
Sebastian Meixner, Zürich
Ausschluss und Ausgleich. Figurationen der Ökonomie in Kellers Dietegen
Fabian Lampart, Potsdam
Zukunftswissen? Kellers narrative Diskussion der prognostischen Relevanz ökonomischer Fallgeschichten
Freitag, 24. Mai, 14.30 – 18.00
Moderation: Davide Giuriato
Klara Schubenz, Mainz
Die Logik der Nachhaltigkeit in Kellers Das verlorene Lachen
Christian Schmitt, Oldenburg
Lotosesser und Solofabrikanten. Ökonomische und idyllische Menschenbilder in Kellers Die Leute von Seldwyla
Vera Bachmann, Regensburg
Ästhetik des Vergleichs. Recht und Rhetorik in Kellers Romeo und Julia auf dem Dorfe
Peter Stocker, Bern
Verfassungswissen bei Gottfried Keller
Samstag, 25. Mai, 10.15 – 13.00
Moderation: Anette Schwarz
Moritz Baßler, Münster
Den Mai gibt es nicht. Intensität und Code in Kellers Poetischem Realismus
Daniel Müller Nielaba, Zürich
Reflexiver Realismus. Kellers Licht
Kay Wolfinger, München
Gottfried Kellers Okkultismus
Kellers Texte akkumulieren und generieren – in Abhängigkeit von ihrer literarischen Figuration – Wissen. Bisweilen greifen sie bestimmte Theoreme direkt auf (das gilt etwa für Darwins Evolutionstheorie oder Feuerbachs Philosophie) oder öffnen sich – wie etwa Regine – den modernen Naturwissenschaften. Zugleich verhandeln sie aber immer auch das Geltungsspektrum ‚okkulten Wissens‘, partizipieren am spiritistischen Diskurs und erkunden auch solche Wissensbereiche, die mit und in der modernen Literatur überhaupt erst entstehen. Explizit gilt dies sowohl für die epistemologischen Komplexe der Anthropologie wie der Psychologie (beispielhaft natürlich in Kellers Traumbuch), mit deren Paradigmen sich nicht zuletzt die moderne Geschlechterordnung nebst der ihr zugrunde liegenden Ökonomie des Begehrens erschliessen lassen. Die zweite Sektion stellt sich dementsprechend der Herausforderung, Kellers rezeptive wie produktive Partizipation an der epistemologischen Restrukturierung der modernen Welt in den Blick zu bekommen.
Raum: Schönberggasse 9 (Deutsches Seminar), SOD-1-101
Freitag, 24. Mai, 14.30 – 18.00
Moderation: Sebastian Meixner
Jutta Müller-Tamm, Berlin
„… hinter die Teppiche zu schauen und rückwärts zu lernen“. Wahrnehmung und Wirklichkeit bei Henle, Feuerbach, Vischer, Nietzsche – und Keller
Gabriel Trop, Chapel Hill
Kellers Naturphilosophie
Anette Schwarz, Ithaca
Kellers „Grundtrauer“. Raum und Affekt im Realismus
Benno Wirz, Zürich
Kellers Küsse. Miszellen zur Poetologie in Das Sinngedicht
Samstag, 25. Mai, 10.15 – 13.00
Moderation: Gabriel Trop
Hildegard Keller, Zürich
Kellers Mittelalter
Nicolas Detering, Bern
Kellers Legenden und die Martyrologie des 19. Jahrhunderts
Davide Giuriato, Zürich
Kellers Entomologie
Kellers Jahrhundert ist dasjenige des Imperialismus und des Kolonialismus. Ob nun Martin Salander, der Held in Kellers letztem Romanfragment in Brasilien sein Vermögen erwirbt, Don Correa aus dem Zyklus Das Sinngedicht erst in Portugal und dann in Angola auf Brautschau geht, Thibaut in der Novelle Die Berlocken aus demselben Zyklus am amerikanischen Freiheitskrieg teilnimmt oder der Grüne Heinrich den Imaginationsraum Asien eröffnet – immer wieder werden die Grenzen zwischen ‚Eigenem‘ und ‚Fremden‘ vermessen, wird das ‚Andere‘ in seiner Imagination lokalisiert und der Prozess von Dekolonisierung und Rekolonisierung reflektiert. In der dritten Sektion soll dieser regelgeleitete gesellschaftliche Prozess beleuchtet werden – und zwar insbesondere auch aus der Perspektive der inter- und transkulturellen Rezeption.
Raum: Schönberggasse 9, SOD-0-002
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Keynote: Franziska Bergmann, Trier
Exotik und Enttäuschung.
Gottfried Kellers Novelle Pankraz, der Schmoller
Donnerstag, 23. Mai, 16.00 – 18.30
Moderation: Thomas Wortmann
Sandro Zanetti, Zürich
Poetische Ernüchterung. Aktaion und sein Ende bei Gottfried Keller
Lilla Balint, Berkeley
„Die böse Welt“ erzählen. Gattung, Arbeit und ökonomische Moral
Eva Geulen, Berlin
Weltverlust und Weltgewinn. Der Schmied seines Glückes
Freitag, 24. Mai, 10.15 – 13.00
Moderation: Sandro Zanetti
Wolfgang Struck, Erfurt
Kellers Geographien. Passagen und Passagiere zwischen Pfennig-Magazin und Sinngedicht
Lucas Marco Gisi, Neuchâtel
Martin Salanders koloniale Abenteuer
Dorothee Kimmich, Tübingen
Gottfried Kellers Niemandsländer. Einheimische, Zugereiste und Fremde
Freitag, 24. Mai, 14.30 – 18.00
Moderation: Lilla Balint
Thomas Wortmann, Mannheim
Welthandel und Familienbande. Gottfried Kellers Martin Salander
Daniel Fulda, Halle-Wittenberg
Kellers Berliner Heimaten
Arne Höcker, Boulder
Fall und Versuch. Gottfried Kellers Roman Der grüne Heinrich
Peter Pohl, Insbruck
„Vetter Camoens“. Zur Rezeption von Epos und Alterität im Grünen Heinrich
Samstag, 25. Mai, 10.15 – 13.00
Moderation: Arne Höcker
Georges Felten, Zürich
Ambivalenzen des Arabesk-Grotesken. Zur ‚Unförmlichkeit‘ des Romans Der grüne Heinrich (1854/55)
Cornelia Zumbusch, Hamburg
Mütter und Söhne. Sorgebeziehungen bei Gottfried Keller
Maren Conrad, Erlangen
Von Pumpernickeln, Tigern und Zuckerbäckern. Zu einer kindlichen Semiotik des Exotischen als metapoetischer Experimentier- und Reflexionsraum bei Gottfried Keller
Keller ist ein Meister der Erzählkunst. Er interpretiert nicht nur aus der Vormoderne überlieferte literarische Gattungen wie z.B. die Legende neu, sondern prägt u.a. mit Bildungsroman und Novelle auch diejenigen Formen, in denen das moderne Subjekt psychologisch vermessen wird. Zugleich gelingt es ihm, etwa in den Züricher Novellen sowie natürlich in den Leuten von Seldwyla, Hetero-, Dys- und Utopien zu entwerfen und durch Realitätsverdoppelungen mögliche Welten zu schaffen, mit denen die Grenzen von Faktualität und Fiktionalität neu verhandelt werden. Es ist dabei gerade das Wechselspiel zwischen der ‚Künstlichkeit‘ des Wirklichen und der ‚Wirklichkeit‘ von Kunst, in dem Keller sich – bereits in den Gedanken eines Lebendig-Begrabenen – als moderner Narratologe erweist. Der Systematisierung dieser Erzählkunst, die Keller explizit unter dem Begriff des Realismus verhandelt, soll in dieser Sektion nachgegangen werden.
Raum: Rämistrasse 71, KOL-E-13
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Keynote: Stephan Kammer, München
Kellers Feste
Donnerstag, 23. Mai, 16.00 – 17.45
Moderation: Annette Keck
Valérie Leyh, Namur
„Allerlei Neuigkeitskram und Klatsch“. Zirkulation in Gottfried Kellers Novelle Die mißbrauchten Liebesbriefe
Cornelia Pierstorff, Zürich
Postscriptum. Tropisches Erzählen in Kellers Die mißbrauchten Liebesbriefe
Freitag, 24. Mai, 11.30 – 13.00
Moderation: Carolin Rocks
Nathan Taylor, Frankfurt/M.
Marx, Nietzsche, Keller: Valorization and Transvaluation in Die Leute von Seldwyla
Annette Keck, München
Von gelehrten Blinden, Schmierteufeln und Gänsen mit Geierkrallen. Kellers Realismus im Zeichen seiner Fabrikation
Freitag, 24. Mai, 14.30 – 18.00
Moderation: Roland Spalinger
Christopher Chiasson, Pittsburgh
Doubt Promises, Believe Curses, Void Contracts. A Survival Guide to Speech-Acts in Kellers Spiegel, das Kätzchen
Claudia Liebrand, Köln
Risikobiographie und Traditionsverstrickung. Erzählverfahren in Der Schmied seines Glückes
Christine Lubkoll, Erlangen
Die Novelle als Medium gesellschaftlicher Kommunikation und Normbildung. Gattungspoetologie und narrative Ethik in Gottfried Kellers Die Leute von Seldwyla
Florian Trabert, Düsseldorf
Gottfried Kellers Reichsunmittelbarkeit der poetischen Gerechtigkeit
Samstag, 25. Mai, 10.15 – 13.00
Moderation: Claudia Liebrand
Alexander Honold, Basel
Chrestomathie: Über die Kategorie der Nützlichkeit in Kellers novelistischem Erzählen. Seldwyla-Novellen
Carolin Rocks, Zürich
Musen erzählen. Zu Kellers Sieben Legenden
Roland Spalinger, Eugene
Figurenzeichnung in Kellers Legende Dorotheas Blumenkörbchen
Keller ist ein Meister der Erzählkunst. Er interpretiert nicht nur aus der Vormoderne überlieferte literarische Gattungen wie z.B. die Legende neu, sondern prägt u.a. mit Bildungsroman und Novelle auch diejenigen Formen, in denen das moderne Subjekt psychologisch vermessen wird. Zugleich gelingt es ihm, etwa in den Züricher Novellen sowie natürlich in den Leuten von Seldwyla, Hetero-, Dys- und Utopien zu entwerfen und durch Realitätsverdoppelungen mögliche Welten zu schaffen, mit denen die Grenzen von Faktualität und Fiktionalität neu verhandelt werden. Es ist dabei gerade das Wechselspiel zwischen der ‚Künstlichkeit‘ des Wirklichen und der ‚Wirklichkeit‘ von Kunst, in dem Keller sich – bereits in den Gedanken eines Lebendig-Begrabenen – als moderner Narratologe erweist. Der Systematisierung dieser Erzählkunst, die Keller explizit unter dem Begriff des Realismus verhandelt, soll in dieser Sektion nachgegangen werden.
Raum: Schönberggasse 9, SOD-0-022
Freitag, 24. Mai, 16.30 – 18.00
Moderation: Fritz Breithaupt
Stefan Tetzlaff, Kassel
Theatrale Weltmodelle. Zur poietischen Macht der Inszenierung in Kellers Das Sinngedicht
Alexander Kling, Bonn
Drei mal M. Zur zeitlichen und ästhetischen Ordnung der Dinge
in Gottfried Kellers Die drei gerechten Kammmacher
Samstag, 25. Mai, 10.15 – 13.00
Moderation: Cornelia Pierstorff
Natalie Moser, Potsdam
Ökonomie des Endes? Zur Konkurrenz von Bild- und Lebenserzählungen in Gottfried Kellers Dietegen
Fritz Breithaupt, Bloomington
Erzählen als Antwort auf das Erzählen
Sabine Schneider, Zürich
Grüne Stellen in der Prosa der Verhältnisse. Kellers poetologische Verhandlungen des „Realismus“-Paradoxon
Als Schriftsteller und Maler experimentiert Keller gezielt mit unterschiedlichen Medien und ihren Formen – mit literarischen Genres ebenso wie mit den Genres der Ölmalerei, über die Kreide- und Bleistiftzeichnung bis hin zur Graphik. Bild und Text, davon handeln sowohl der Grüne Heinrich als auch der Hadlaub, sind sich in diesem Prozess gegenseitig Referenzmedien und reflektieren sich permanent. Den verschiedenen intermedialen Beziehungen sowie den transmedialen Formen der sich von Medium zu Medium fortschreibenden Narrative in Kellers Werk nachzugehen, wird die Aufgabe der fünften Sektion sein.
Raum: Schönberggasse 9, SOD-1-105
Donnerstag, 23. Mai, 15.00 – 16.00
Keynote: Dorothea von Mücke, New York
Luftschlösser und Tapeten
Donnerstag, 23. Mai, 16.00 – 17.45
Moderation: Endre Hóleczy
Lutz Koepnick, Nashville
Phantom Thread. Keller und die Kunst des Schneiderns
Rupert Gaderer, Bochum
„Leidenschaft des Streits“. Gottfried Kellers Medien des Rechts
Freitag, 24. Mai, 11.30 – 13.00
Moderation: Dennis Borghardt
Claudia Keller, Zürich
Im Strudel der Einsamkeit. Geschrumpfte Körperzeit und der Traum vom Epos in Kellers Der grüne Heinrich
Peter Utz, Lausanne
Verengte Aussichten. Fensterblicke in Der grüne Heinrich
Freitag, 24. Mai, 14.30 – 18.00
Moderation: Claudia Keller
Dominik Müller, Genf
Zurück zu Lessings Laokoon. Kellers Skepsis gegen mediale Grenzüberschreitungen
Caroline Torra-Mattenklott, Aachen
Bildakte und Ikonoklasmen in Der grüne Heinrich und in den Sieben Legenden
Daniela Gretz, Köln
Ästhetik der Serialität und medialer Realismus. Gottfried Kellers Martin Salander in der Deutschen Rundschau
Dennis Borghardt, Duisburg-Essen
Medialität als realistisches Prinzip. Gottfried Kellers Umwertungen der Wirklichkeit
Samstag, 25. Mai, 10.15 – 13.00
Moderation: Lutz Koepnick
Malika Maskarinec, Basel
Serial Erotics/The Erotics of Serialization. Der Landvogt von Greifensee
Endre Holéczy, New York
Spuren eines Epischen Theaters in Gottfried Kellers Dramenentwürfen
Michael Lipkin, New York
Ein öffentliches Schauspiel. The Festspiel as Political Ideal and Political Critique
Samstag, 25. Mai 2019, 19.00, Landesmuseum
Digitalbühne Zürich: Die Leute von Seldwyla
Die Digitalbühne Zürich beschäftigt sich im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 200. Geburtstag Gottfried Kellers mit dem Novellenzyklus «Die Leute von Seldwyla». Es wird eine Storyworld produziert: Gottfried Kellers Stadt wird zur digitalen Marke.
Bunt, dramatisch, digital. Zehn Geschichten erfahren unterschiedliche Umsetzungen, mit je eigenem Showcase. Die Digitalbühne zeigt damit die Bandbreite zeitgenössischen Storytellings auf. Formate wie Black Mirror, Sherlock, Love Death & Robots dienen als inspirierende Vorlagen. Erzähltraditionen und der literarische Kanon werden als Ideenquellen genutzt. Traditionen werden überwunden, oder besser: neu erfunden. Zur Entwicklung der Narrative für Film, TV und Internet spielt der Audio-podcast bei Seldwyla eine zentrale Rolle. Die Zusammenarbeit mit bildenden Künstler*innen führt zu einem völlig neuen Erzählformat. Am 25. Mai wird nebst der webapp auch das Bild von Andreas Gefe präsentiert, das auf Basis des Podcasts entstanden ist.
Die Digitalbühne stellt am 25. Mai am Beispiel der Erzählung «Pankraz, der Schmoller» eine Beta-Version iher Web-Applikation «seldwyla.app»
vor.
Dauer: 50 Minuten (mit Apéro).
Von und mit:
Laura Sophie Becker, Meret Hottinger, Samuel Schwarz, Garrick Lauterbach, Raphael Urweider, Wanda Wylowa, Michael Sauter, Andreas Gefe und Gästen.